Seit mehr als 15 Jahren entwickle und betreibe ich Startups. Natürlich gibt es dabei Projekte, die man irgendwann nicht mehr liebt oder die einfach nicht profitabel sind. Und man überlegt, diese Startups zu verkaufen.
Das ist wirklich schwieriger als man denkt. Denn dadurch, dass ein virtuelles Gut ist, muss der Wert eines Startups viel komplizierter berechnet bzw. evaluiert werden.
Auf drei Schwierigkeiten möchte ich eingehen, wenn man ein Startup oder ein Webprojekt verkaufen möchte:
Herausforderung #1 beim Verkaufen eines Webprojekts
- Vertrauen
Das Vertrauensproblem besteht sowohl auf Seiten des Käufers als auch auf der Seite des Verkäufers. Der Käufer denkt oft: Warum möchte jemand überhaupt sein Startup verkaufen, wenn es „wertvoll“ ist? Oft kommt die Aussage: „Ich habe keine Zeit oder keine Lust mehr.“ Das mag in vielen Fällen zutreffen, ist aber für den Käufer eines Startups, der genau diese Zeit und Lust reinstecken will, unglaubwürdig.
Auf der anderen Seite misstrauen die meisten Käufer den Verkäufern, denn es besteht immer die Sorge, dass der Verkäufer die Idee oder das Geschäftsmodell einfach übernimmt, ohne den Kaufpreis zu zahlen.
Ich erlebe dieses Vertrauensproblem in vielen Facebook-Gruppen, wo jemand beispielsweise ein Projekt verkaufen will, ohne die URL anzugeben. Da soll erst einmal ein NDA unterschrieben werden. Das ist sicherlich der richtige Weg, führt aber dazu, dass viele potenzielle Käufer abspringen. Ich war und bin oft sowohl in der Käuferrolle als auch in der Verkäuferrolle.
Meiner Meinung nach ist der beste Weg, sein Projekt zu verkaufen, erst einmal Vertrauen zur Person aufzubauen, und dafür lohnt es sich, Zeit zu investieren. Ein Café trinken, gemeinsam Mittagessen gehen, Freunde werden – und erst dann, wenn das Vertrauen da ist, über das Geschäftliche reden.
Was ist ein Webprojekt beim Verkauf eigentlich wert?
2) Evaluation
Was ist eigentlich mein Startup oder mein Webprojekt wert? Das ist wirklich schwer zu sagen, denn aus Verkäufersicht ist das Projekt natürlich „einmalig, super, komplett durchdacht“ – aber warum lief es dann nicht wie erwartet? Jemand, der ein Startup schon einmal hochgezogen hat, wird die Liebe zu seinem „Baby“ kennen. Und wer will schon eingestehen, dass sein „Baby“ hässlich ist? Daher kommen Entrepreneure und Gründer manchmal mit verrückten Preisvorstellungen, die einfach nicht realistisch sind.
Auf der anderen Seite ist es wirklich schwierig, dass der Käufer alles so sieht, wie es wirklich ist. Die meisten Käufer von Startups fragen logischerweise zuerst nach Umsatz und dann nach Traffic.
Man will wissen, wie viel Geld die Webseite abwirft, um das dann mit einem Multiplikator zu einem Gesamtpreis zu berechnen. Beispielsweise:
Die Webseite wirft im Monat 1000 EUR ab. Bei einem Multiplikator von 24 wäre die Webseite 24.000 EUR wert.
Dies ist natürlich keine generelle Regel – es gibt Webseiten, bei denen werden Multiplikatoren von 100 bezahlt, und es gibt Webseiten, die nicht einmal die monatlichen Einnahmen wert sind.
Der Wert einer Sache bestimmt sich im Auge des Betrachters. Und genau deswegen ist es so schwierig, einen Wert für ein Startup festzulegen.
Was ist die Grundlage des Webprojekts, die verkauft werden soll?
3) Code
Die letzte Herausforderung (es sind ja eigentlich gar keine Probleme) besteht darin, dass viele Gründer beim Entwickeln einer Webseite „dirty gecodet“ haben. Das führt dazu, dass der Code für den Käufer überhaupt nicht übersichtlich ist.
Ich habe selbst schon viele Projekte gekauft und musste immer wieder feststellen, dass kein Stück Code dokumentiert wurde. Das ist aber auch logisch, denn derjenige hatte am Anfang bestimmt nicht damit gerechnet, das Projekt zu verkaufen.
Dieser Aspekt wird natürlich abgeschwächt, wenn das Projekt weniger technologisch anspruchsvoll ist. Beispielsweise hat man das Problem weniger bei einer konversionsstarken Landingpage als bei einer komplexen Software-as-a-Service-Plattform.
So, jetzt würde ich gerne von dir wissen: Bist du hier, weil du dein Startup oder dein Webprojekt verkaufen möchtest?
Ich kaufe sehr gerne Webseiten und Startups auf und entscheide ziemlich schnell, ob sie in unser Portfolio passen oder nicht. Außerdem habe ich einen großes Netzwerk an Käufern, die dein Webprojekt aufkaufen würden.
Wenn du möchtest, kannst du mir gerne einen Kommentar hinterlassen, und ich melde mich so schnell wie möglich zurück. Oder du erreichst mich über die Kontaktseite.